Wir stehen mitten in der Wildnis. Mehrere Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Kein Handynetz. Keine anderen Menschen. Nur wir. Die Natur. Und unser rollendes zu Hause.
Während ich auf unserem kleinen Gas Herd das Abendessen koche, ist Max im Wald unterwegs. Auf der Suche nach Feuerholz. Auf der Suche nach Abenteuer. Hinter mir höre ich die Vögel umherfliegen. Vor mir sehe ich die Sonne im Meer untergehen. Unbezahlbar. Und dennoch kostenlos. Denn wir sind mit unserem Auto unterwegs. Zigeunerleben auf Zeit. Unabhängig und frei touren wir umher. Erst durch Australien. Dann Neuseeland. Insgesamt fünf Monate leben wir auf zwei Quadratmeter. An den schönsten Orten auf der anderen Seite der Welt. Ohne jeglichen Luxus. Und haben doch alles, was wir brauchen.
Roadtrips mit Kind sind pures Abenteuer. Pures Glück. Auch für Euch. Garantiert.
Geniest das einfache Leben:
Kein Strom. Kein Wasser. Keine Dusche. Gerade das spartanische Leben ist es, was uns unterwegs so gut gefällt. Das Wiederfinden der Einfachheit. Wie wenig es eigentlich braucht, um richtig glücklich zu sein. Einschlafen mit Blick in die Sterne. Aufwachen mit dem Rauschen von Wasser vor der (Auto-) Tür. Der erste Kaffee mit Blick auf das Meer. Solche Augenblicke sind es wert, auf Einiges zu verzichten. Vieles, was in unserem normalen Leben als selbstverständlich gilt. Es bekommt eine völlig neue (Un-) Wichtigkeit. Denn es geht auch ohne. Wenn Ihr Euch darauf einlasst. Und es als Teil des Abenteuers seht.
Natürlich könnt Ihr Euren Roadtrip auch luxuriös gestalten: Mit einem richtigen Wohnmobil und auf richtigen Campingplätzen. Doch das ist es irgendwie nicht. Zumindest für uns. Gerade der Verzicht, macht den Gewinn. Probiert es aus.
Reist ins Ungewisse:
Ich liebe diese Momente. Wenn am Morgen noch Alles schläft. Und ich mit meinem Kaffee im Kofferraum sitze. Völlige Ruhe. Völlige Freiheit. Die Landkarte vor mir ausgebreitet. Die verschiedenen Ideen im Kopf. Wo unsere Route an diesem Tag hinführen kann. Wo wir stoppen wollen. Was wir entdecken werden. Wo wir am Ende schlafen können.
Gerade diese Ungewissheit, macht den Reiz. Durch Spontanität könnt Ihr die schönsten Plätze entdecken. Und wenn es Euch gefällt, dort einfach bleiben. So lange Ihr wollt. Lasst Euch dabei treiben und gebt Euch den Raum, zu entdecken. Ohne groß zu planen. Denn schöne Orte gibt es an jeder Ecke. Und mit ein paar Tipps von verschiedenen Apps wie CamperMate oder WikiCamps werdet Ihr sie auch finden. Entweder um länger dort zu bleiben. Oder nur einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Das liegt ganz an Euch. Denn Ihr seid ja frei. Ohne irgendwelche Buchungen oder Verpflichtungen. Was für ein entspanntes Gefühl. Denn…
Nutzt den Weg zum Ziel:
Unterwegs werdet Ihr auf so viele wunderschöne Plätze treffen. Mit denen Ihr nicht gerechnet habt. Und die Ihr ganz spontan entdecken könnt. Denn ob Ihr an einem Tag 50 oder 250 Kilometer weit fahrt, liegt ganz an Euch. Wir haben unterwegs unsere Pläne so oft über den Haufen geworfen, und sind dabei immer wieder positiv überrascht worden.
Oft haben wir uns nach dem Wetter gerichtet. Um so wenig Regentage wie möglich zu erwischen. Und selbst wenn, eignen sich genau die schlechten Wetter Phasen für längere Strecken. Anstatt irgendwo im Auto zu sitzen und auf das Ende des Regens zu warten, sind wir dann lieber auf der Straße unterwegs. Auf der Suche nach Sonne und weiteren schönen Plätzen.
Generell ist natürlich das Beste, auf die verschiedenen Tips der anderen Reisenden oder Einheimischen zu hören. So entdeckt Ihr am Ende nicht nur die besten Spots, sondern lernt direkt noch Gleichgesinnte kennen. Mit denen Ihr dann vielleicht sogar gemeinsam weiter reisen könnt.
Trefft auf Gleichgesinnte:
Denn es gibt sie natürlich: Diese magischen Orte, an denen Ihr ganz alleine seid. In völliger Ruhe. Völliger Abgeschiedenheit. Und trotzdem werdet Ihr auch auf genug andere Reisende treffen. Wenn Ihr das wollt.
Wir lernen auf unserem Trip so viele wunderbare Menschen kennen, die wir teilweise immer wieder treffen. Zeit mit Ihnen zusammen verbringen. Einzigartige Momente teilen. Daraus sind richtige Freundschaften entstanden. Und es tut einfach gut, Menschen zu begebenen, die auch unterwegs sind. Die gleichen Ideen und Ideale haben. Und im Idealfall sogar auch noch ein oder mehrere Kinder. Die tagsüber zusammen fischen gehen können. Um am Abend Holz für ein Lagerfeuer zu sammeln. Das die halbe Nacht durch brennt und von spannenden Gesprächen umringt wird.
Seid flexibel:
Und findet Lösungen, wenn es mal nicht so toll läuft. Wir sind schon in einige Situationen gekommen, die völlig anders waren als geplant. Wenn der Platz, den wir anfahren, nicht unseren Vorstellungen entspricht. Unser Wasservorrat langsam knapp, der Regen dafür immer stärker wird. Und genau diese Momente schweißen uns mehr und mehr zusammen. Wenn wir gemeinsam drüber nachdenken, wie es weiter gehen kann. Welche Möglichkeiten wir haben. Wir zusammen Auswege finden. Und danach mächtig stolz auf uns zwei Abenteurer sind.
Denn auch das sind die Momente, die wir nicht vergessen werden. Die uns begleiten. Zum nächsten Ort. Der irgendwann sicherlich wieder ein richtiges Haus sein wird. Mit Handynetz. Und anderen Menschen. Auch schön. Aber alles zu seiner Zeit. Denn noch sind wir unterwegs. Auf zwei Quadratmeter, die uns schon mehr als 12.000 Kilometer durch Australien und Neuseeland gebracht haben. Und wir jeden Einzelnen davon genießen. Zigeunerleben auf Zeit. Unabhängig und frei.
Wo warst Du schon mit Deinem Kind on the road unterwegs?
Conny says
Liebe Janina,
hier kommt nun genau der passende Artikel zu meinen Fragen, die mir schon seit Wochen im Kopf umherschwirren, während ich deine wundervolle Reise begleite. Ich bin Mama von einer gerade fünf Jahre alt gewordenen Tochter. Mit ihr war ich im Januar mit Rucksack in Thailand unterwegs. Ich wäre am liebsten weiter und weiter gereist… Es ist soooo toll, die Welt zu entdecken.
Da ich nun vom kleinen zum großen Campingmädchen entwachsen bin und wir zusammen mit dem Papa meiner Tochter auch im Campingbus unterwegs waren, möchte ich selbst auch unabhängiger sein und hier in Europa mit meiner Tochter und eigenem Auto auf Entdeckungstour gehen. Verrate mir doch: Wie habt Ihr euch ausgestattet? Worauf schlaft ihr im Auto? Baut Ihr täglich das Bett zur Sitzgruppe um? Wo verstaut Ihr die Klamotten, Lebensmittel und den Wasserkanister? Was habt Ihr noch als erachtenswert mit im Schlepptau? Und vor allem wie und wo fahrsicher verstaut? Mit dem Kombi in Neuseeland wars bestimmt abenteuerlich! ;0)
Vielleicht ist es auch eine schöne Idee, über euer mobiles Zuhause mal in einem deiner nächsten Podcasts zu berichten!
Danke für deine tollen Podcasts und Blogartikel! Sie sind ermutigend und inspirierend zugleich!
Liebe Grüße aus Leipzig,
Conny
Janina says
Liebe Conny, oh so viele Fragen, die ich eigentlich gar nicht beantworten kann… Denn wir waren da schon etwas unorganisiert unterwegs: Haben in unserem Van in Australien einfach Alles in Kisten gepackt. Im Kombi in Neuseeland im Rucksack hinter den Sitzen verstaut. Oder beim Ersatzreifen. Wo Platz war. Mach Dir bloß nicht so viele Gedanken, wie Ihr das gestaltet. Einfach drauf los… Geschlafen haben wir auf Matratzen oder auch mal im Zelt, ganz nach Lust und Laune.
Wünsche Euch ganz viel Spaß auf Eurer Tour und schicke viele Grüße aus Japan!!!
Ps: Tausend Dank für das Lob 🙂