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Von Surfunfällen und Balinesischen Krankenhäusern

28. Oktober 2016 | 4 Comments

Die ersten Worte, während die letzten Blutstropfen noch unter dem Pflaster herauslaufen:

Ich höre aber nicht mit Surfen auf!

Ein bisschen blass ist er trotzdem. Wie er mir aus dem Auto entgegenkommt, und ich ihn direkt auf unseren Roller umpacke. Dann mal los. Ins nächste Balinesische Krankenhaus. Denn anscheinend sieht die Wunde nicht so klasse aus.

Ein ziemlich tiefer Schnitt, der ziemlich auseinander klafft. Und wahrscheinlich genäht werden muss. Direkt unter dem linken Auge. Wie passend: Die rechte Wange ist schließlich schon von einer älteren Narbe besetzt. Letzten Winter war es noch der Skistock. Diesen Sommer das Surfbrett. Andere Länder, andere Verletzungswerkzeuge.

Drei Anrufe in Abwesenheit…

… auf meinem Handy. Während ich eine Stunde zuvor noch ganz entspannt in einem Cafe sitze und über die Reisfelder schaue. Mir gerade gemütlich ein Stück Kuchen bestelle. Mit meinem Laptop auf dem Schoß und jeder Menge Ideen im Kopf. Die abgelöst werden von einem ziemlich unguten Gefühl, als ich Maxis Surflehrer schließlich zurück rufe.

Max hatte ein Unfall.

Wie ich diese Art von Anrufen und die darin vorhandenen Aussagen liebe. Egal ob vom Kindergarten. Sportverein. Den Eltern befreundeter Kinder. Das Adrenalin schießt in meine Adern, das bereits vorhandene Koffein gibt mir den Rest.

Ein anderes Kind hat die Kontrolle über sein Brett verloren. Das Ding ungewollt mit der nächsten Welle direkt in Maxis Gesicht surfen lassen. Schnell gehe ich meine mütterliche Checkliste im Kopf durch: Er lebt noch. Er atmet noch. Arme, Beine, Kopf; Alles noch am richtigen Platz. Er hat nicht geweint. Halb so schlimm.

Also schwinge ich mich auf meinen Roller, Richtung Verletzten Abholstation. Auf dem Weg dahin halte ich am nächsten Supermarkt. Oreo Kekse. Schokocroissant. Barilla Tomatensauce und Spaghetti. Das Schlimmste, was nach solchen Aktionen als postdramatisches Verhalten auftreten kann, ist die Angst, jemals wieder ein Surfbrett zu betreten. Dem muss ich mit allen Mitteln zuvor kommen. Wenn es sein muss, mit einem Potpourri heimatlicher Leckereien, die Maxi hier am Liebsten täglich verspeisen würde. Aber nicht darf. Heute ist allerdings ein guter Zeitpunkt dafür.

Deutsches vs. Balinesisches Krankenhaus

Die Notambulanz ist nur ein paar Straßen entfernt. Wir parken mit unserem Roller in der Einfahrt. Direkt neben dem Krankenwagen. Auf den ersten Blick, macht Alles einen professionellen Eindruck. Auf den Zweiten auch.

Balinesische Krankenhaus

Canggu/ Bali

Die Räume scheinen sauber. Die Balinesischen Krankenschwestern tragen grüne Uniformen, farblich an die Dekoration der Wände angepasst. Auf dem Kopf kleine Häubchen, die aussehen, wie die Papierflieger, von denen Max und ich momentan täglich diverse Exemplare falten. Im Wartezimmer sitzt noch ein anderer, kleiner Leidensgenosse. Mit einem dicken Verband um den Daumen. Der Klassiker: Die Autotür. Er ist schon zum zweiten Mal hier. Macht erst einen fröhlichen Eindruck, und dann eine Runde Mut für Max.

Unser Arzt spricht gebrochenes Englisch und stellt damit heilende Fragen. Wie es passiert sei. Ob er ohnmächtig geworden ist. Sich seltsam verhält. Alles im grünen Bereich. Ton in Ton mit der farblichen Krankenhaus Gestaltung.

Genäht werden muss die Wunde nicht. Dafür sei er noch zu klein. Ein paar Pflaster müssen ausreichen, um das Ganze zusammenzuhalten. Professionalität gepaart mit dem typisch Balinesischen Lächeln und der dazugehörigen beruhigenden Art.

Maxi ist total entspannt. Ich auch.

Eine halbe Stunde später haben wir es geschafft. Mit einer westlichen Rechnung in Höhe von 50 Euro im Gepäck verlassen wir die Balinesische Notambulanz. Und sind um eine Erfahrung reicher.

Krankenhäuser auf Bali

Canggu/ Bali

Immer wieder werde ich mit „Was ist wenn… Fragen“ bombardiert. Unfälle. Krankheiten. Unvorhersehbares. All das kann uns natürlich auch auf unserer Reise passieren. Aber all das ist auch viele Kilometer von zu Hause entfernt, absolut lösbar. In München wäre das Szenario sicherlich kein anderes gewesen. Und das ist gut zu wissen. Gibt mir immer wieder ein beruhigendes Gefühl und ist eine Bestätigung. Probleme können überall auftreten. Die passenden Lösungen dazu auch.

Eine Woche darf er jetzt nicht zum Surfen. Nicht ins Meer. Das wird sicherlich der härteste Part der ganzen Geschichte. Vor meinem inneren Auge sehe ich uns schon diverse Uno Runden zocken. Malbücher ausmalen. Papierflieger basteln. Und den anderen Surfern zuschauen.

Denn ganz ohne geht es für uns momentan einfach nicht. Vor Allem für meinen tapferen Wellenreiter. Der jetzt schon die Tage zählt, bis er wieder auf sein Brett darf. Bereit für den nächsten Unfall. Denn ab dem zweiten Besuch in der Notambulanz bekommt man sogar zehn Prozent Rabatt. Balinesischer Humor.

Welche Unfälle sind Dir bereits auf Reisen mit Deinem Kind passiert?

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Filed Under: Bali |

Comments

  1. Susanne says

    28. Oktober 2016 at 10:59

    Gute Besserung dem kleinen, tapferen Wellenreiter! Und viel Spaß beim Uno spielen…

    Verfolge Euren Blog mit viel Freude und wünsche Euch weiterhin viele tolle (und unfallfreie!) Abenteuer!

    Liebe Grüße aus dem herbstlichen Hamburg,
    Susanne

    Antworten
    • Janina says

      28. Oktober 2016 at 19:27

      Danke, liebe Susanne! Ganz liebe Grüße aus Canggu, Maxi gehts mittlerweile schon wieder besser. Die besten Narben erzählen die besten Geschichten…

      Antworten
  2. Kiki says

    30. Oktober 2016 at 18:58

    Hallo Janina!
    Oh ich find das so toll das Du das mit Deinem Sohn solche Abenteuer erlebst. Wir waren im August erst in Indonesien.
    Mein Zwerg ist 5 und ich bin alleinerziehend und versuche jeden Urlaub ihm immer wieder ein neues Stück unserer Welt zu zeigen.
    Und auch wir hatten schon mal einen Krankenhausaufenthalt auf Negros (Philippinen) hinter uns. Nachdem Phil einen allergischen Schock auf eine Pflanze bekommen hat. Und ich kann Dir nachfühlen wie man sich dabei fühlt. Und ich muss sagen, die Ärzte im Ausland, egal ob Philippinen oder auch Indonesien sind so toll zu den Kids. Ganz anders als in Deutschland.
    Wünsche Euch eine tolle Zeit und ich muss sagen, der Neid spricht aus mir ????
    Liebe Grüsse
    Kiki

    Antworten
    • Janina says

      31. Oktober 2016 at 1:29

      Danke, liebe Kiki, und wie schön zu wissen, dass es immer mehr Frauen gibt, die ihre Kids einpacken und los ziehen 🙂 Ja, die Ärzte hier waren auch so toll, und all die Ängste, die viele Leute im Vorfeld schüren, sind total umsonst. Alles Gute für Euch Zwei! Liebe Grüße aus Canggu!!!

      Antworten

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