Wir sind da. Nach zwei Monaten Neuseeland. Nach fünf Stunden Flug. Nach der ersten Nacht im Paradies. Tahiti. Papeete. Honeymoon for Maxi und mich. Wir sitzen mitten auf dem Markt in Papeete. Die Sonne scheint. Die Menschen strahlen. Jeder wuselt ein bisschen vor sich hin.
Doch wir sind erst einmal verloren. Neues Land. Neue Menschen. Neues Glück. Die ersten Stunden in einer fremden Umgebung unterwegs mit Kind können manchmal ziemlich anstrengend sein. Überwältigend. Unbekannt. Doch mit ein paar kleinen Tipps findest Du Dich schnell an neuen Orten zurecht. Und kannst direkt durchstarten. Um Euer neues Ziel richtig kennen zulernen. Damit Ihr Euch schon bald nicht mehr wie Fremde sondern wie richtige Einheimische fühlt.
Schlag die Landkarte auf:
Oder mach zumindest Dein Handy an. Um den ersten groben Überblick vor Ort zu bekommen, solltest Du Dir auf jeden Fall GoogleMaps runterladen. Und die offline Version der Karte nach Wahl direkt mit dazu. So brauchst Du unterwegs nicht immer Internet, um Euch durch die Straßen von Gibraltar oder Ähnliches zu manövrieren.
Durch die verschiedenen Einstellungen kannst Du die Navigation zu dem Ziel Deiner Wahl entweder für das Auto oder auch zu Fuß festlegen, und Dich hiermit ganz entspannt führen lassen.
Als wir auf Bali viel mit dem Roller unterwegs waren, hatte ich immer meine kleinen Kopfhörer im Ohr, und habe mich von der netten Damen leiten lassen. Das Gleiche in Australien und Neuseeland: Ohne unsere Navigationsfreundin wären wir oft einfach verloren gewesen.
Doch auch beim Entdecken neuer Orte zu Fuß, verlasse ich mich mittlerweile immer mehr auf diesen kleinen Helfer. Und dafür musst Du noch nicht einmal die ganze Zeit auf Dein Handy glotzen. Schalte einfach den Audio Modus ein, steck Dein Handy in die Tasche und schon geht’s los. Sobald Ihr irgendwo abbiegen müsst, werdet ihr dezent darauf hingewiesen. Ziemlich einfach, kostenlos und effektiv.
Lerne die Sprache:
Podcasts sind für mich die Entdeckung des Jahrhunderts. Im Gegensatz zu YouTube Videos kannst Du Dich nebenher berieseln lassen und musst nicht die ganze Zeit auf den Bildschirm starren. Ausserdem gibt es sie zu den verschiedensten Themen und somit auch zum Sprachen lernen.
Bevor wir in ein neues Land fahren, lade ich mir immer einen Podcast zum Erlernen der jeweiligen Sprache runter. So habe ich in kurzer Zeit die ersten Brocken Indonesisch gelernt, und auch die nächsten Ziele bereite ich so ziemlich einfach und nebenher vor. Natürlich kannst Du nicht erwarten, die fremde Sprache direkt fließend anwenden zu können. Für ein paar alltägliche Floskeln reicht es aber allemal. Und lässt dich dadurch nicht nur sicherer unterwegs fühlen, sondern auch direkt mit den Einheimischen in Kontakt treten. Denn die lieben es einfach, wenn Du Dich mit Ihnen unterhält, Eure Geschichte erzählst, und das Ganze noch versuchst in ihrer Sprache zu gestalten.
Sucht Einheimische…
Gerade wenn Du länger mit Deinem Kind unterwegs bist, sind die touristischen Orte in einer Stadt ziemlich schnell abgegrast, und wiederholen sich häufig ein wenig. Viel spannender ist es deshalb in die fremde Kultur richtig einzutauchen, und Land und Leute von innen kennen zu lernen. Kinder sind hierbei natürlich Türenöffner Nummer 1, und Maxi leistet hierbei immer volle Arbeit. Bester Platz dafür: Spielplätze!
Erst schmeisst Maxi sich an das Kind seiner Wahl ran, dann nehme ich Kontakt zu dem dazugehörigem Elternteil auf. Und schwups haben wir schon die ersten Einheimischen an der Angel. Natürlich kannst Du das Ganze nicht perfekt planen und voraussehen, aber bis jetzt klappt es bei uns immer ziemlich gut. Und ermöglicht uns abseits der typischen Touristen Pfade unterwegs zu sein.
Denn egal in welchem Land wir bis jetzt waren, die Menschen sind einfach wundervoll und so glücklich, wenn sie uns ihre Stadt mit den schönsten Plätzen zeigen können. Und oftmals geht die Nächstenliebe sogar noch darüber hinaus.
… und übernachtet bei ihnen:
Gerade in den Monaten, in denen wir im Auto durch Australien und Neuseeland getourt sind, haben sich oftmals richtige Freundschaften aus diesen Spielplatz Begegnungen ergeben. Die oftmals sogar in Einladungen zum Übernachten ausgeartet sind. Denn ganz anders als in Deutschland, sind die Menschen unterwegs als Erstes hilfsbereit anstatt misstrauisch. Und einfach nur froh, wenn sie in irgendeiner Form helfen können.
Und selbst, wenn Du über diesen Weg nicht so schnell Kontakte zum Schlafen findest, gibt es noch andere Möglichkeiten, in das tägliche Leben der Einheimischen einzutauchen. Entweder über Airbnb oder Couchsurfing. Über beide Portale kannst Du Dich bei Privatpersonen einmieten und das normale Leben für ein paar Tage mit ihnen teilen. Einmal kostenpflichtig, ähnlich wie ein einem Hotel, das Du online buchst. Oder sogar kostenlos, wenn Du Dich mit einer einfachen Couch zufrieden gibst.
Wir übernachten auf unserer Reise mittlerweile fast nur noch so, und haben immer super Erfahrungen gemacht. Gerade mit Kind ist es manchmal einfach besser, wenn Du nicht in einem anonymen Hotel unterwegs bist, sondern jemanden an Deiner Seite hast. Der sich mit den Gegebenheiten vor Ort auskennt und Dir in den verschiedensten Situationen entsprechende Tipps geben kann.
Fahrt mit dem Bus:
Das komplette Kontrastprogramm und trotzdem immer wieder lustig sind Stadtrundfahrten mit den typischen Touristen Bussen. Gerade mit Kindern, die ein wenig lauffaul sind, wärmstens zu empfehlen.
Ihr bekommt so einen super Überblick auf die Stadt und das Geschehen, und könnt Euch dann entschieden, wo Ihr noch länger unterwegs sein wollt. Nicht ganz billig, aber auf jeden Fall lohnenswert und der beste Weg die Umgebung in komprimierter Form kennenzulernen.
Eine weitere Möglichkeit sowohl Land und Leute zu entdecken, sind geführte Stadttouren zu Fuß. Teilweise natürlich mit Kind ein bisschen lang, dennoch auch immer super informativ und spannend. Hier gibt es meistens eine kostenpflichtige Variante, in vielen Städten bekommst Du die Insider Tipps allerdings auch umsonst. Denn oftmals bieten Studenten solche Führungen gegen ein kleines Trinkgeld an, und sind einfach nur froh, ihre Stadt aus dem Nähkästchen zeigen zu dürfen. Auch hier kannst Du natürlich wieder super schnell Freundschaften schließen, und super abseits des Massentourismus unterwegs sein.
Wir sitzen mitten auf dem Marktplatz von Papeete. Vor uns steht eine frische Kokosnuss. Links und rechts sitzen die Einheimischen. Wir haben die ersten Milliliter noch nicht einmal heruntergeschluckt. Schon geht es los. Wo wir herkommen. Wie lange wir bleiben. Was wir vorhaben. Zwei Gäbelchen weiter wird es konkreter:
Wir gehen heute Nachmittag Alle zusammen an den Strand. Habt Ihr vielleicht Lust mitzukommen?
Und schon sind wir mittendrin. Im echten Leben. Im echten Alltag. Tahiti pur. Mit nur einer Frage sind wir angekommen. Von Fremden zu Einheimischen in weniger als fünf Minuten. Jetzt kann es losgehen. Neues Land. Neue Menschen. Neues Glück.
Timo says
Tahiti, das erinnert mich an meine Reise 2003 in die Südsee. Die Insel Moorea war auch auf der Liste, nur Bora Bora hatte ich damals nicht besucht. Ich habe es bereut…. Ich habe damals noch alles ohne Internet erkundet, war nicht so einfach, aber Abenteuer Extrem. Ebenso bei einheimischen Übernachten dürfen. Sehr schöne Zeilen von Euch beiden. Liebe Grüße von Uns aus Kambodscha
Janina says
Danke Ihr Lieben und viele Grüße zurück. Gerade von Bora Bora 🙂