Wir laufen von einer Reihe zur nächsten, und sind auf der Suche. Nach Johnny. Zwei Meter breit, vier Meter lang, weiß und irgendwo hier seit ein paar Wochen als Dauer Parker zu Gast. Wartend. Auf uns.
Vor zwei Monaten hatte ich von Bali aus bei Gumtree in Australien ein Auto gekauft. Auf gut Glück. Ungesehen, dafür mit einem guten Gefühl im Bauch. Von einem Deutschen Backpacker, der die letzten fünf Monate damit durch Australien gereist war. Am Telefon einen super Eindruck auf mich gemacht hat.
Kurz vor unserer Ankunft ist er selber wieder zurück nach Deutschland geflogen. Hat das Auto für uns in Cairns am Flughafen geparkt. Mit unverschlossenem Kofferraum, den Autoschlüssel unter einer Packung Nudeln versteckt.
Findet Johnny. Dann erst Nemo. Hier im Nordosten von Australien, direkt am Gerat Barrier Reef.
Wie ein alter Freund steht er da. In der Mitte vom Parkplatz. Von der morgendlichen Sonne angestrahlt. Der Kofferraum geht auf. Der Schlüssel ist da. Er springt nach ein paar Versuchen an. Welcome to Australia. Jetzt kann’s losgehen.
Die Natur:
Seitdem sind wir unterwegs. Für die nächsten drei Monate. Entlang der Ostküste. Vom Norden in Richtung Süden. Und einfach nur fasziniert von diesem wunderschönen Land. Dieser wunderschönen Landschaft. Die so abwechslungsreich ist. Und so viel zu bieten hat: Regenwälder. Strände. Flüsse. Seen. Palmen.
Ein bisschen wie Deutschland. Nur toller!
In absoluter Abgeschiedenheit. Denn selbst der schönste Strand, der schönste Platz im Regenwald oder der schönste Spaziergang zu einer traumhaften Schlucht zum Baden ist nie bevölkert. Sondern gehört für diesen Moment ganz allein uns.
Der weiße Sand. Das glasklare Wasser.
Besonders hat es uns der Regenwald angetan. Mit seinem satten Grün. Den verschiedenen Pflanzen, die alle in einer großen Gemeinschaft leben. Große Bäume, die weit in den Himmel ragen. Kleine Seen, in denen man bis zum Boden gucken kann. Mit riesengroßen Felsbrocken, die aussehen wie eingeschlagene Meteoriten und sich im Wasser spiegeln. Uns die schönsten Schwimmerlebnisse bringen. Mit Lianen zum Schaukeln, und Fischen zum Beobachten. Abseits von Allem. Mitten in der Natur.
Ein paar Kilometer weiter dann ein völlig anderes Bild: Weißer Sandstrand, grüne Palmen und bunte Papageien. So abwechslungsreich hatte ich es mir nicht vorgestellt. So schön irgendwie auch nicht.
Die Menschen:
Der Akzent ist hart. Aber die Menschen freundlich. Die ersten Tage habe ich wirklich eher wenig verstanden. Wenn die Aussies losgelegt haben. Mit ihren lang gezogenen „A’s“ und Wörtern, die ich vorher noch nie gehört hatte. Dazu kommt, dass sie die meisten davon auch noch abkürzen. Aus „breakfast“ wird „brekky“, „afternoon“ wird „arvo“, nicht zu Verwechseln mit der „Avocado“, die heisst nämlich „avo“.
Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Kann sie verstehen. Und immer mehr mögen. In jeder Situation. Denn ihre Gastfreundlichkeit und positive Art ist wirklich schön. Nach Bali hatte ich ein wenig Bedenken, dass es für uns eine Umstellung sein könnte. Weit gefehlt. Egal ob im Supermarkt oder am Spielplatz (von denen es unzählige gibt). Die Menschen sind freundlich, positiv und laden uns auch zu sich nach Hause ein. Bali 2.0.
Die Tiere:
Auf der einen Seite habe ich natürlich großen Respekt vor ihnen. Denn hier gibt es sie alle. Die Schönen. Die Einzigartigen. Und die Giftigen. Natürlich ist es wichtig, besonders mit Deinem Kind im Schlepptau ein bisschen vorsichtig zu sein. Denn selbst wenn die Meisten von ihnen nicht immer direkt tödlich sind, für Kinder wird es leider schnell brenzlig.
Deswegen ist es ganz gut, dass Max bereits auf Bali Bekanntschaft mit Schlangen und Co. gemacht hat und deswegen ein bisschen sensibilisiert ist.
Krokodile direkt am Strand, die wir im Morgengrauen beim Schwimmen beobachten können, sind allerdings auch für uns etwas Neues.
Doch eigentlich Etwas viel faszinierenderes. Denn die verschiedenen Tiere, die wir bereits in den ersten Tage hier entdeckt haben, sind einfach einzigartig. Egal ob Schmetterlinge, Echsen, Papageien oder Kängurus: Es ist wunderschön solche Exoten in der freien Wildbahn beobachten und erleben zu können. Gerade wenn wir mitten im Regenwald unterwegs sind, und dorrt auch schlafen. Viele der Geräusche, die uns die ganze Nacht umgeben und mit dem Morgengrauen wecken, habe ich vorher noch nie gehört. Und bin immer wieder fasziniert.
Die Preise…
… haben mich ebenfalls positiv überrascht. Denn Viele hatten mich davor gewarnt. Dass Australien völlig überteuert sei. Jeder Besuch beim Bäcker einen kleinen finanziellen Crash mit sich zieht. Weit gefehlt.
Besonders im Supermarkt sind viele Dinge nicht teuerer als in Deutschland. Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich, der Rest nimmt sich nichts. Besonders Eigenmarken sind super. À la „gut und günstig“. Die kosten dann wirklich genau das Selbe, wie in Deutschland. Manchmal sogar weniger.
Viele Produkte sind zusätzlich im Angebot oder werden oft um bis zu 60% reduziert. Weil sie in den nächsten Tagen ablaufen. Oder aussortiert werden. Da schlage ich dann immer direkt zu, und habe bis jetzt echt tolle Dinge gefunden.
Obst und Gemüse kann man auch super auf den Märkten in jeder kleiner Stadt kaufen. Oft stehen sogar kleine Stände entlang der Landstraßen, die Produkte direkt vom Feld anbieten und um Einiges billiger sind als im Supermarkt.
Und so reisen wir momentan einfach nur umher. Von einem wundervollen Platz zum nächsten. Bleiben so lange wie es uns gefällt, und ziehen ganz entspannt weiter. Denn wir haben noch drei Monate Zeit dieses wunderbare Land zu entdecken. Mit seiner abwechslungsreichen Natur, positiven Menschen und einzigartigen Tiere.
Das kombiniert mit Deutschen Preisen kann einfach nur ein wunderbares Abenteuer werden. Wir lassen uns überraschen, wo unser Johnny uns noch hinführt. Weg vom Flughafen in Cairns, einmal quer durch Down Under.
Warst Du auch schon einmal Down Under mit Deinem Kind? Wie war Dein erster Eindruck?
Hannah says
Wir sehen das hier ganz genauso. Sind seit knapp einer Woche hier (Brisbane mit dem Suto bis Sydney, Tasmanien und Melbourne). Die Menschen sind so herzlich, das Land einfach nur einzigartig und so kinderfreundlich (die Spielplätze mit Trinkwasseranlagen, Toiletten, direkt am Strand mit tausend Möglichkeiten). Die Natur ist einfach Wahnsinn – wir erleben das auch so. Das essen ist genial und die Preise total ok (hatten uns auch viele vor gewarnt). Heute sind wir in Port Macquarie und haben super viele Pelikane gesehen. Solltet ihr hier vorbeikommen, guckt doch mal ins Koala Krankenhaus, das ist wirklich toll.
Wir sind auch total verknallt in dieses Land!
Viel Spaß noch euch zweien/dreien. Liebste Grüße, HHh
Janina says
Hey cool, ihr Lieben! Danke für den Tipp mit dem Koala Krankenhaus… Ja, Australien muss man einfach lieben. Mit Land und Leuten. Euch noch eine tolle Reise, Alles Liebe!!!!