Wie ein kleiner Macho sitzt er da. Mit seinen Kokos Keksen in der einen Hand. Dem voll gekrümelten Bärti in der Anderen. Die Augen starr auf mein Laptop gerichtet. Peter Lustig kommentiert. Der Spaß hält sich für mich gerade in Grenzen. 24 Stunden. Sieben Tage die Woche. Insgesamt mehr als 10.000 Minuten, die wir von Montag Früh bis Sonntag Nacht zusammen verbringen.
Ich habe Durst!
Ich auch. Auf Erwachsen sein. Auf alleine sein. Abseits dem Bemalen leerer Milchkartons. Unzähliger Uno Runden. Sandburgen Konstruktionen.
Die geöffnete Zahnpasta Tube im Badezimmer, bringt mich auf die Balinesische Palme. Ich brauche Zeit für mich. Ohne Kind. Ohne Mutter sein.
Und ich nehme Sie mir. Kein schlechtes Gewissen sondern guter Genuss. Und das solltest Du auch. Besonders auf Reisen mit Deinem Kind. Denn sonst kann es schnell zur beruflichen Krise kommen. In Deinem Job als rund um die Uhr Mami.
Der Einstig: Babysitter
Die erste Stufe auf der Leiter zurück zu Dir selbst und Deinen eigenen Interessen. Und eigentlich auch die Einfachste. Egal wo wir auf unserer Reise hinkommen, bis jetzt habe ich immer einen lieben Menschen gefunden, der mir Maxi ab und zu mal abnimmt. Am Morgen. Am Abend. Zwischendurch. Wann auch immer. Damit ich für ein, zwei Stunden los ziehen kann. Um mal eine Runde alleine am Strand spazieren zu gehen. Eine Stunde am Abend raus zu kommen. Unter Leute. Nur für mich.

Ubud/ Bali
Entweder Du bittest die Menschen, die Du unterwegs triffst um Unterstützung, oder Du suchst Dir jemand Einheimisches, der gerne mit Kindern unterwegs ist. Auf Bali ist das gar kein Problem. Eher das Gegenteil: Die Menschen sind so kinderlieb, dass Du ganz schnell jemanden finden wirst, der gerne auf Dein Kind aufpasst.
Für Fortgeschrittene: Kindergarten
Für mich die beste Variante, da Du somit regelmäßig Zeit für Dich bekommst. Und das Ganze zu einem alltäglichen Element wird. Maxi geht hier auf Bali sechs Tage die Woche für 2,5 Stunden in den Kindergarten. Und wir genießen es Beide.
Ich habe mich für einen einheimischen Kindergarten direkt bei uns in der Straße entschieden. So kann er die Kinder aus unserer Nachbarschaft kennen lernen und gleichzeitig immer mehr Indonesisch sprechen. Ausserdem ist die Betreuung mit 20 Euro/ Monat um Einiges günstiger als die Internationale Variante. Und für mich irgendwie stimmiger.

Canggu/ Bali
Also liefere ich ihn jeden Morgen um 7:30 Uhr bei seiner Erzieherin „Bu“ ab, und stehe pünktlich um 10h am bunten Zaun, um ihn mit dem Roller wieder einzusammeln. Zwischenzeitlich kann ich in Ruhe arbeiten oder surfen gehen. Und meinen eigenen Morgen nur für mich genießen.
Routine rockt: Surfen
Zweimal die Woche geht’s für Maxi mit seinem Surfteam zu den besten Wellen in der Umgebung. Dafür wird er von seinem Trainer abgeholt, und nach dem Surfen auch wieder zurück gebracht. Das Ganze dauert meistens um die vier Stunden, und schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Natürlich bedeutet es Langzeit-Freizeit für mich. Auf der anderen Seite aber auch großen Spaß für Maxi, weil er mittlerweile genauso verrückt nach surfen ist, wie ich. Da sein Trainer von Hawaii kommt und somit nur Englisch mit ihm spricht, lernt er gleichzeitig noch eine weitere Sprache dazu. Und wird in Beidem immer besser.

Canggu/ Bali
Natürlich gibt es je nach Ort noch viel mehr Aktivitäten, die Dein Kind entdecken kann. Surfen und Skaten steht bei uns allerdings ganz oben auf der Liste, und ich freue mich jedes Mal, dass Max die Möglichkeit hat, Beides hier bereits so früh zu lernen. Und zu lieben.
Für Zwischendurch: Spielplätze
… sind auf Bali leider etwas rar gesät. Ehrlich gesagt habe ich noch keinen Einzigen entdeckt. Macht aber auch nichts, denn das Meer ersetzt jede noch so schöne Schaukel oder Rutsche. Jeden Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr ganz so stark ist, gehen wir zusammen zum Strand.

Canggu/ Bali
Und genießen: Ich den wunderschönen Sonnenuntergang. Maxi die vielen einheimischen Kinder, die in den Wellen umher toben. Und er mittendrin. Ich kann mich gar nicht satt sehen an diesem Bild: Mein kleiner, blonder Schatz gemeinsam mit den Nachbarskindern in den Wellen. Die Sonne, die langsam untergeht. Strahlende Gesichter um uns herum, und mein Herz, das vor Freude einen Hüpfer nach dem anderen macht.
Lehn Dich zurück und genieß diese wundervollen Momente, die einfach einzigartig sind.
Surfen. Yoga. Arbeiten. Für mich sein. All das ist unheimlich wichtig. Zu Hause und auf Reisen. Vielleicht auch für Dich. Gönn dir Deine eigene Zeit, egal wo. Sonst gibt es Krach. Zumindest bei uns. Ich liebe Maxi heiß und innig, und es ist ja auch der Sinn dieser Reise, Alles gemeinsam mit ihm zu erleben. Fast Alles. Denn irgendwann brauche ich Momente für mich. Und das ist mehr als normal.
Damit ich mich danach wieder auf meine Balinesisches Kokos Monster freuen kann. Mit neuen Sandburgen Konstruktionen im Kopf. Und noch mehr Strategien in Petto, wenigstens ab und zu eine Runde Uno zu gewinnen. Denn auch etwas weniger als 10.000 Minuten Training pro Woche sollten dafür locker reichen.
Wie machst Du das mit Deiner ganz persönlichen Freizeit auf Reisen mit Kind?
Liebe Janina, du hast mir gerade mit diesem Beitrag ein riesengroßes Lächeln in mein Gesicht gezaubert. Ich bin so dankbar für deine Mut machenden und inspirierenden Worte und deine positiven Erkenntnisse darüber, auch mal Zeit für sich haben zu müssen. Danke danke danke, dass du sie mit mir und vielen anderen Menschen teilst. Nun hüpft mein Herz auch! ????
Mach weiter so und folge weiterhin deinem hüpfendem Herzen. Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe,
Sandra
… und ich bin Dir dankbar, für einen so tollen Kommentar 🙂 Mein Herz hüpft noch die letzten Tage durch Canggu und dann geht’s weiter nach Australien. Ganz liebe Grüße!!!
Hallo Janina! Danke für diese super Idee mut dem Kindergarten….mein Traum ist schon lange eine Weltreise zu machen….mein Sohn wird 4. Heuer in Marokko hat eine Frau ausdem Hostel auf meinen Sohn geschaut so dass ich zum Yoga gehen konnte….eine unglaublich schöne Erfahrung auch im Ausland Möglichkeiten für eine Auszeit zu haben 🙂 Liebe Grüße und gute Reise
Liebe Melanie, ja das tut unglaublich gut, ein bisschen Zeit für Dich zu haben. Und die Anderen sind ja willig zu helfen, Mamis müssen nur fragen 🙂 Merry Christmas und liebe Grüße von der Sunshine Coast!