Ich stehe im Supermarkt an der Schlange. Gerade hatte ich noch die Einkaufsliste im Kopf. Das war überschaubar. Doch mit einem Schlag fliegen mir unzählige andere Gedanken in den Sinn:
Die Visa müssen noch beantragt werden. Die Bestätigung von den Flügen ist noch nicht da. Max braucht neue Sandalen. Was machen wir eigentlich mit dem Mückenschutz…
Die Liste wird innerhalb von Sekunden länger und länger, und ich immer nervöser. Unsere Abreise steht kurz vor der Tür, und ich sehe das Paradies vor lauter Palmen nicht mehr. Und dabei ist doch Vorfreude die schönste Freude (wie ich Floskeln liebe…).
Gerade die Zeit kurz vor dem Abflug/ der Abfahrt kann ganz schön stressig sein. Und manchmal bin ich kurz vorm Durchdrehen. Aber nur kurz. Denn es gibt ein paar erprobte Tipps, auf die ich mich verlassen kann. Die beruhigen. Sicherheit verschaffen. Das „es wird schon alles klappen“ Lächeln zurück aufs Gesicht zaubern. Das funktioniert! Nicht nur bei mir. Auch bei Dir:
1. Denk immer an das „Worst Case Szenario“:
Mein ultimatives Allzweckmittel für eigentlich alle Lebenslagen. Deswegen gehört dieser Tipp auch ganz oben auf die Liste. Denn er ist nicht nur bei den Vorbereitungen für die Reise mit Kind wunderbar anwendbar, sondern eigentlich täglich. Immer. Zumindest in meinem Alltag.
Wenn Du vor etwas Angst hast, frag Dich einfach immer Folgendes: Was ist das Schlimmste, was mir in Situation xy passieren kann? Und wie wäre es zu lösen?
Kleines Beispiel: Dich stresst die Tatsache mit Deinem Kind pünktlich am Flughafen, Bahnhof oder sonst wo sein zu müssen. Du machst Dir Gedanken, wann ihr am Besten los fahrt. Mit welchem Verkehrsmittel. Welche Strecke… Puh. Ganz schön viel zu beachten. Klingt nach Stress. Ist Stress.
Also schnell das „Worst Case Szenario“ ausmalen: Was wäre das aller Schlimmste, das passieren könnte, wenn ihr zu spät zum Flughafen oder Bahnhof kommt? Genau: Flieger bzw. Zug verpasst.
Wäre blöd, das stimmt. Ist aber trotzdem keine Katastrophe. Denn auch hier gäbe es ganz sicher irgendeine Lösung, die sich mit einem Mal eröffnen würde. Im aller, aller, aller schlimmsten Fall müsste ein neues Ticket her. Mist, ich weiß. Aber in der größten Not sicherlich irgendwie machbar.
Na gut, ich gebe zu, die Flughafen/ Bahnhof Situation ist schon für Fortgeschrittene. Also kommt hier noch ein etwas leichter nachzumachendes Beispiel:
Du verbringst Stunden damit, Dir Gedanken über die richtigen Reise-Klamotten zu machen. Dass Du auch ja die richtige Kleidung, für die richtige Gelegenheit dabei hast. Verstehe.
„Worst-Case-Scenario“: Du packst Deinen Rucksack, bist auf der Reise mit Deinem Kind unterwegs, und merkst, dass Du viel zu wenig T-Shirts dabei hast.
Lösung: Du kaufst einfach ein neues T-Shirt. Vielleicht nicht ideal, aber auch nicht lebensbedrohlich.
Wir neigen oft dazu, uns viel zu viele Gedanken zu machen, über Dinge, die eigentlich gar nicht so wichtig sind. Mit dem „Worst-Case-Szenario“ kannst Du Dir wunderbar vor Augen halten, was denn im schlimmsten Fall passieren kann. Und wenn Du Dir dann gleich eine Lösung ausdenkst und sie im Kopf parat hältst, wirst Du ganz schnell merken: Alles gar nicht so schlimm. Drama ganz umsonst gemacht, Baby!
2. Mach Yoga und meditiere:
Natürlich hat man nicht immer gleich die perfekte Lösung für das dümmste Problem parat. Das geht mir nicht anders. Wichtig ist hierbei: Du darfst Dich nicht verzetteln. Wenn Du bei einem Problem ganz und gar nicht weiter kommst, leg es erstmal zur Seite. Gar nicht so einfach, ich weiß. Aber mit ein bisschen Hilfe kannst Du das auch erlernen (und glaube mir, es ist gerade bei der Reisevorbereitung Gold wert).
Mein bester Trick: Yoga und Meditation. Das ist für mich wie ein Schonwaschgang für die Gedanken-Waschmaschine. Einmal den Kopf reinigen, bitte. Danach geht bei mir wirklich alles viel leichter und entspannter voran.
Deswegen versuche ich es immer gleich morgens in meinen Tag mit einzubauen. Dafür stehe ich sogar ein bisschen früher auf. Sonst würde ich es 100%ig den ganzen Tag aufschieben, und abends viel zu müde sein.
Schwing Dich also direkt nach dem Aufstehen auf die Yoga-Matte oder das Meditationskissen. Du wirst sehen, es ist der Knaller. Entspannt bleiben leicht gemacht. Und der Urlaub plant sich (fast) von alleine.
Für mich sind die Stunden von Yoga Easy am Besten, weil ich hier meine Matte direkt im Wohnzimmer ausrollen kann (hoher Machbarkeitsfaktor) und nicht erst zum nächsten Yoga-Studio radeln muss.
Super inspirierend und sehr hilfreich finde ich ausserdem, die Montags-Mantras von den Mädels von Fuck Lucky Go Happy. Lustiger Name, sympathische Yoginis und tolle Tipps zum entspannt bleiben. Probier’s mal aus!
3. Umgib Dich mit Gleichgesinnten:
Deine Freunde bevorzugen eher Urlaub auf dem Bauernhof im nächsten Ort, Du planst aber mit Deinem Kind eine Rucksack Tour durch Südamerika? Schlechte Kombination.
Natürlich kann und soll jeder so machen, wie er will. Das Problem: Viele Menschen aus dem Umfeld neigen dazu, Angst zu produzieren. Ganz unbewusst. Die meinen das gar nicht böse. Dennoch, solltest Du Dich davon auf gar keinen Fall verrückt machen lassen. Das ist zwar ziemlich schwer, aber ungeheuer wichtig.
Natürlich ist eine Reise alleine mit Kind für viele Menschen etwas Besonderes. Vielleicht sogar etwas Neues. Und Fragen und Sorgen gehören dann zur Tagesordnung.
Allerdings können Dich diese „Anmerkungen“ schon ganz schön aus der Ruhe bringen, und belasten. Deshalb versuch Dich lieber mit Menschen auszutauschen, die in diesem speziellen Punkt genau so ticken wie Du. Die solltest Du suchen und möglichst schnell finden.
Mit denen kannst Du Deine Fragen, Sorgen, Ängste etc. teilen, und dadurch Tipps von Menschen bekommen, die Dich verstehen und sich mit Deinen Anliegen wirklich auskennen. Dieser Austausch tut gut, und bringt Dich nach vorne, anstatt Dich an Deinem Projekt zweifeln zu lassen.
4. Freu Dich:
Der Berg aus Vorbereitungen für Eure Reise steht direkt vor Dir? Er wird immer, immer größer? Du kannst den Gipfel noch nicht mal mehr erahnen, so hoch ist er schon? Das Gefühl kenne ich. Ziemlich gut sogar. Aber: Lass Dich davon nicht beunruhigen. Dir im schlimmsten Fall sogar die Freude vermiesen.
Weisst Du eigentlich, was für eine tolle Sache Du da vor hast? Du wirst mit Deinem Kind verreisen. Du wirst ihm ein Stück unserer Welt zeigen. Ihr werdet ganz tolle Erlebnisse haben, die Euch für immer verbinden. Da wartet etwas super, duper Grandioses auf Euch.
Also: Freu Dich!!!
Vergiss vor lauter Vorbereitungen die Vorfreude nicht. In wenigen Tagen/ Wochen seid Ihr weg. Und spätestens dann ist der Stress aus der Zeit vor dem Urlaub vergessen. Ihr seid unterwegs und trinkt wahrscheinlich gerade eine Kokosnuss an einem der schönsten Plätze dieser Welt.
Tolle Vorstellung, oder? Und natürlich ein absoluter Grund zur Freude.
4 1/2. Leg Dir to do Listen an:
Ok, ich gebe zu: Dieser Tipp ist so alt, wie das Meer (mindestens!). Deswegen bekommt er auch nur einen halben Platz auf der Liste. Für mich ist er dennoch absolut essentiell. Ohne meine to-do Listen würde hier gar nichts gehen.
Dir kommt ein Gedanke in den Kopf, der super wichtig ist, aber Du musst erst noch kurz das Lego Haus gemeinsam mit Deinem Kind fertig bauen?
Kein Problem. Raus aus dem Kopf, rauf auf die to-do Liste. Damit kannst Du Dich später noch befassen.
Meine Lieblings Sekretärin? Evernote. Hier kann ich alle Ideen festhalten, direkt mit meinem Computer synchronisieren und meine Einfälle nicht nur eintippen sondern auch einsprechen. Praktisch, und teilweise sogar ziemlich lustig.
Probier es aus! Ist nämlich auch bestens für Einkaufslisten geeignet, und selbst an der Schlange im Supermarkt schnell zur Hand.
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Habe ich noch etwas auf meiner kleinen Liste vergessen?
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Wie bleibst Du vor Deiner Reise mit Kind ruhig und entspannt?
Fabian says
Kein Stress, genieß es! Das Lego Haus mit den to do zetteln, ich hab mich schlapp gelacht! 😀
Janina says
🙂
Charlotte says
Liebe Janina,
ich bewundere deinen Mut, deine Neugierde, Lebenseinstellung, und Lebensfreude. Danke, dass du uns alle an diesem Abenteuer teilhaben lässt und wir gefühlt “live” dabei sein können. Und den Entspannungstipp mit Yoga werde ich definitiv wieder in meinen Alltag einbauen (jaja, ich habe es im Mami-Alltag wie so vieles einfach schleifen lassen). Mit diesem kleinen Vorsatz fange ich genau JETZT an. Und wer weiß, welche Gedanken und Reiseträume dann auf einmal wieder zutage treten 😉
Habt eine gute Reise!
Alles Liebe,
Charlotte
Janina says
Liebe Charlotte, Danke, Danke, Danke!
Ja, die Meditation ist für mich auch etwas ganz Essentielles für jeden Tag- zumindest theoretisch, denn leider muss ich zugeben, dass es mir auch nicht immer 100%ig gelingt. Aber fast 🙂
Dir auch Alles Liebe!