Das Plastikband ist bis zum Anschlag festgebunden. Damit auch ja nichts verrutscht. Passt und sitzt wunderbar. Denn mittlerweile sind Max und ich darin richtig geübt. Wie ein verschnürtes Postpaket tront unser Rucksack auf dem kleinen, roten Roller. Ganz balinesisch. Wir direkt davor. Ganz balinesisch.
Wir haben alles dabei. Unsere ganzen Habseligkeiten. Theoretisch könnten wir genau so das ganze nächste Jahr unterwegs sein. Praktisch ist jetzt erst einmal Bali dran.
Auf holprigen Straßen mit riesigen Schlaglöchern, durch kleine Dörfer ohne fließendes Wasser: Dafür mit unzähligen guten Wünschen im Gepäck.
Hati hati
rufen uns die Einheimischen immer wieder hinterher.
Natürlich geben wir gut auf uns Acht. Denn wir haben ja noch ein paar spannende Strecken vor uns. Einmal quer über die Insel. Von Norden nach Süden. Auf unserem Roadtrip durch Bali.
Den Du Dir mit Deinem Kind auch nicht entgehen lassen solltest. Warum? Weil das Glück manchmal nicht mehr braucht, als einen kleinen roten Roller, der an jeder Ecke klappert. Und ein kleines glückliches Kind, das in jeder Kurve kichert. Vor Freude. Vor Freiheit.
Hoch auf dem roten Roller:
Auf Bali einfach das beste Fortbewegungsmittel überhaupt. Bereits in der Anschaffung (ca. 40 Euro im Monat) als auch im Unterhalt (ca. 1,80 Euro für einmal Volltanken) unschlagbar. Und natürlich in Deutschland in der Form gar nicht nutzbar: Mit Rucksack hinten und Kind vorne drauf, gäbe es bei uns zu Hause sicherlich einen Eklat. Hier ist das ganz normal. Und macht unheimlich Spaß. Vorbei an den hupenden Autos, die sich im Stau über die Insel schlängeln.
Mit google maps im Ohr, immer den Ansagen des genialen Navigationsgerätes hinterher. Welches uns selbst auf den entlegensten Straßen immer präzise und rechtzeitig den Weg weist. Sogar offline. Quer durch die wunderschöne Landschaft, die es mir vom ersten Moment angetan hat…
Natur pur, soweit das Auge reicht:
Diese vielen grünen, satten Reisfelder, durch die wir immer wieder fahren. Einfach nur wunderschön! Um dann im nächsten Moment schon wieder das Meer zu entdecken. Oder einen aktiven Vulkan, auf dem hoch gelegen ein verschlafenes Dorf liegt.
Bali hat so viel unterschiedliches zu bieten. Vor Allem abseits der typischen Touristen Pfade. Von spektaukäler Natur bis hin zu einfachsten Lebensverhältnissen.
Mit einem Roller kannst Du all das entdecken. Und dort anhalten, wo Du willst. Egal ob mitten in der Pampa, um eine runde Fußball mit den Kindern zu spielen. Oder direkt an einer der vielen Sehenswürdigkeiten, die auf dem Weg liegen.
Ein Bett im Reisfeld…
…. mussten wir bis jetzt noch nie aufschlagen. Denn egal wohin wir kommen, ein kleine Bleibe ist auf jeden Fall frei. Selbst wenn in der Hochsaison irgendwo mal alles ausgebucht sein sollte, wird es für Euch einen Platz zum Schlafen geben. Denn irgendeine Tante einer Tante einer Tante wird Euch mit offenen Armen empfangen. Selbst in den entlegensten Orten. Vorteil: Reisen mit Kind.
Wir haben bis jetzt immer gute Erfahrungen gemacht und jedes Mal einen schönen Platz zum Schlafen bekommen. Denn kein Balinese würde Dich und Dein Kind im Dunkeln weiter fahren lassen. Noch eher rutscht die Familie ein bisschen zusammen, damit ihr zwei auch noch Platz in der kleinen Hütte findet.
Das Balinesische an den Balinesen:
Ist eindeutig ihre liebenswürdige Art. Denn die Menschen sind einfach so herzlich. Nett. Zuvorkommend. Hilfebereit. Und strahlen vor Freude. Egal wo wir lang fahren. Ob größere Stadt oder entlegenes Dorf. Diese Nächstenliebe, die uns immer wieder entgegen gebracht wird, ist unglaublich. Unglaublich wohltuend.
Panne, leerer Tank, verlorene Orientierung? Mach Dir darüber keine Gedanken, denn Ihr braucht nur eine Minute irgendwo anzuhalten, schon kommt das halbe Dorf angelaufen. Und will Euch unterstützen. Helfen. Oder wenigstens eine gute Fahrt wünschen.
Selbst der Polizist bei einer Kontrolle in Ubud hat ziemlich geschmunzelt, als er meinen Führerschein kontrolliert hat. Dennoch solltest Du besonders bei Polizeikontrollen darauf achten, dass Du auf jeden Fall einen internationalen Führerschein dabei hast. Sonst musst Du eine Strafe bezahlen, die hier auf Bali je nach Polizist ganz unterschiedlich ausfallen kann.
Eine kleine Panne hatten wir übrigens auch schon. Irgendetwas hat nach Schlagloch Nummer 1.000 angefangen zu klappern, und wir mussten es reparieren lassen. Doch auch das ist alles kein Problem: Entweder Du findest eine der vielen kleinen Werkstätten, die es hier an jeder Ecke gibt. Oder Du lässt Dir direkt von einem anderen Rollerfahren am Straßenrand helfen. Und schon ist das Problem gelöst.
Sicherlich gibt es Gründe, die auf den ersten Blick gegen so einen Roadtrip durch Bali mit Kind sprechen. Wenn Du Euer Abenteuer allerdings mit etwas Europäischem Sicherheitsdenken garnierst, ist es wirklich kein Problem. Natürlich musst Du ein bisschen aufpassen, und Dich an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. Aber das geht schneller, als die glaubst. Vor Allem auf dem Roller. Und noch besser mit einem kichernden Kind vorne oder hinten drauf. Und der ultimativen Freiheit im Gepäck.
Kannst Du Dir so einen Roadtrip mit dem Roller auch für Dich und Dein Kind vorstellen?
Sebastian says
viele grüße nach canggu!
wenn ihr magt: sucht diese kleinen abgeschliffenen fingernagelgroßen Muschelnuggets. Sie sind auf der einen Seite rund und auf der anderen flach mit einer Spirale gezeichnet.
Ihr findet sie zB rechts von der echobeach, am besten in den kleinen flüsschen, die auf den strand herunterfallen. aber auch sonst am strand, dann nicht do dicht gesäht. – damit kannst du spiiiielen – die einfälle kommen, wenn du die nuggets in der hand hast!
wir sind nun wieder zurück aus canggu und bali und tragen die sehnsucht mir uns rum 😉 lasst euch drücken von vroni und sebastian aus dem anfangsubud 😉
Janina says
Ihr Lieben, denke oft an Euch und hoffe, es geht Euch gut. Wir werden auf die Suche gehen, und dann berichten. Lasst es Euch gut gehen… Alles Liebe
Annika says
Liebe Janina,
ich folge Deinem Blog, seit ich Dein Interview beim Familien-Reise-Kongress gesehen habe. Echt toll! So erfrischend. Lebendig. Inspirierend. Wir sind vor ein paar Wochen mit unseren zwei Kindern Max und Elli und unserem Hund Lucy in unserem Wohnmobil eingezogen. Mitte Oktober soll unsere Reise losgehen…erstmal Richtung Süden…wir freuen uns schon!
Unser Max kommt auch nächstes Jahr in die Schule. (Falls wir ihn überhaupt schicken. Dafür wollen wir uns das Reisejahr Zeit nehmen, in Ruhe darüber nach zu denken und Informationen über Alternativen zu sammeln.) Danke für Deine vielen tollen Reise-Tips, habt eine wundervolle Zeit und ich freue mich schon auf Eure nächsten Neuigkeiten! Alles Liebe Annika aus dem Allgäu
Janina says
Danke, liebe Annika. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß auf Euerer Reise! Es wird bestimmt ein großes Abenteuer. Ich denke mittlerweile auch immer mehr über Alternativen zur regulären Schulbildung nach. Es ist unglaublich, wie viel die Kinder auf Reisen aufsaugen, ohne jeglichen Druck zu erfahren. Sitze lustigerweise gerade auf unserer Terrasse und schreibe einen Artikel dazu 🙂
Alles Liebe und viele Grüße von Bali