Es nieselt. Es ist grau. Es ist kalt. Nichts im Vergleich zu Deutschland. Aber für Australische Sommer Verhältnisse doch ziemlich fröstelig. Wir sind eingepackt in die dicksten Klamotten, die wir in unserem Rucksack tragen. Die letzten Stunden haben wir in unserem Auto verbracht. Sind weiter die Ostküste hinunter gefahren. Byron Bay. Unser Ziel für die nächsten Tage.
Das Wasser ist ein bisschen rau. Der Strand leer. Der erste Blick über die Düne dennoch wunderschön. Auf einmal läuft Maxi los. Ohne Kommentar. Ohne Blick zurück. Dafür mit dicker Hose und Fleece Jacke. Richtung Meer. Richtung Wellen. Wie angestochen springt er in das Wasser. Rennt hin und her. Taucht unter. Taucht wieder auf.

Byron Bay/ Australien
Erschöpft legt er sich in den Sand. Die nasse Kleidung klebt an seiner Haut. Das Glück in seinen Augen.
Hier will ich bleiben. Das meine ich ernst.
Bereits im Vorfeld hatten mich viele Freunde vor Byron Bay mit Kind gewarnt. Der östlichste Punkt des Australischen Festlandes. Der Punkt, an dem die Sonne morgens als erstes den roten Kontinent berührt. Ein Ort, der für die Aborigines heilig ist. Und auch für uns seit der ersten Sekunde pure Magie ausstrahlt. Pure Ruhe.
Denn nicht nur die Sonne strahlt, sondern anscheinend auch diverse energetische Linien, die einen besonderen Einfluss auf die Bewohner haben. Hier würden wir definitiv kleben bleiben, hieß es in der Vergangenheit. Hier möchte ich nie mehr weg, heisst es in der Gegenwart. Maxi scheint sich da sicher zu sein.
Delfine und Wale:
Weißer Sand. Klares Wasser. Sonnenaufgänge wie im Bilderbuch. Und die passenden Untergänge dazu. Byron Bay ist einfach wunderschön. An jedem Tag. Bali hatte uns ja schon in seinen Bann gezogen. Versucht festzuhalten. Und am Ende doch erfolgreich wieder losgelassen. Byron krallt noch fester.
Selten habe ich so eine abwechslungsreiche Natur erlebt: Das Wasser, das aussieht, wie aus der Leitung. Der Sand wie vom Spielplatz. Die Tiere, als hätten sich Sea World und jegliche Zoos dieser Welt zusammengetan. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht Delfine im Wasser beobachten. Sie nur wenige Meter an uns vorbei schwimmen. Hoch springen. Sich drehen. Fehlt nur noch der Reifen zum Durchtauchen. Einmal im Jahr gesellen sich noch die Wale dazu. Kitschiger geht es nicht.
In den Bäumen sitzen bunte Papageie. Fliegen beim Frühstück über unsere Köpfe hinweg. Meeresschildkröten warten am Abend an den Steinklippen. Vervollständigen das Gefühl, mitten im Paradies zu sein.
Wenn die Sonne hinter den Bergen untergeht. Die ganze Bucht in rotes Licht eintaucht. Das Wasser von hellem Türkis in tiefes Blau umwechselt. Und Maxi und ich vor dem strahlend weißen Leuchtturm sitzen. In unser Abendbrot beißen. Und diesen Fernseher einfach niemals wieder ausschalten wollen. Was für ein Programm. Der Oskar geht an das beste Bühnenbild.
Hippies und Hipster:
… und die besten Darsteller. Denn nicht nur die Tiere und Natur haben uns in Byron aufs Herzlichste empfangen. Auch die Menschen. Noch immer hängt der Glanz der Hippie Ära in den langen Haaren der heutigen Bewohner. Alternativ. Offen. Herzlich. Entspannt. Mit Skateboard unter den Füßen und Surfbrett unter dem Arm cruisen sie morgens schon an den Strand. Selbst der Bauarbeiter an der Straße grüßt herzlich. Und die Mitarbeiterin der örtlichen Behörde, war beim Beantragen einer Kleinigkeit für unsere Auto so nett, dass ich fast dachte, sie würde sich über uns lustig machen. Strahlende Gesichter, die in der Sonne reflektieren. Klischee? Realität.
Zu Beginn hatten wir auf dem Land ein bisschen auswärts gewohnt. Bei einem Freund einer Bekannten, die ich auf Bali kennengelernt habe. Inmitten von Kühen und umgeben von den dazu gehörigen Bauernhöfen. Am Morgen mit einem Blick aus dem Bus über grüne Felder bedeckt mit weißem Nebel. An Bergdekoration.

Byron Bay/ Australien
Mittlerweile sind wir an den Strand gezogen. In das Haus einer Bekannten eines Bekannten, auf die Maxi und ich am Strand gestoßen sind. Beste Gegend. Bestes Haus. Bester Blick. Vom Balkon kann man die Delfine sehen. Um ins Wasser zu springen, müssen wir nur die Treppe runter gehen. Der Klang der Wellen begleitet uns durch den Tag.
Stundenlang liegen Maxi und ich in der Hängematte und starren auf das glasklare Wasser. Auf die dahinterliegende Berge, die von einem schneeweißen Sandstreifen umringt sind.
Ihr bringt positive Energie in das Haus. Ich bin dankbar, dass Ihr bei mir wohnt.
Gerne geschehen. Wir bleiben noch ein bisschen länger.
Wellen und Surfbretter:
Denn auch die Wellen, sind der absolute Hammer. Das Komplettpaket eben. Jeden Tag paddeln wir raus. Maxi wechselt zwischen seinem eigenen Brett, oder einem Platz auf dem diverser Pro Surfer hin und her. Ist mit Abstand der Kleinste, der mit draussen sitzt. Vor Freude kreischt, wenn die großen Wellen ankommen. Sich einmal schüttelt, wenn ihn eine davon unter Wasser drückt. Und seine langen blonden Haare beim Ritt in Richtung Strand auf den braunen Schultern kleben.

Byron Bay/ Australien
Zwischendurch springen wir einfach so ins Wasser. Bauen Sandburgen. Gehen schnorcheln. Den ganzen Tag halten wir uns an der frischen Luft auf, um abends völlig erschöpft ins Bett zu fallen.
Was auf Bali bereits angefangen hat, wird hier gerade noch ein Nummer stärker. Dieser Ort hat es in sich. Bietet uns alles, was wir brauchen. Alles, was wir uns wünschen. Und wird dabei von Tag zu Tag gefährlicher. Denn es wäre einfach hier zu bleiben. Es wäre einfach, das Paradies nie wieder zu verlassen. Einfach, aber falsch. Denn wir wollen ja weiter ziehen. Den Rest der Welt entdecken.
Bis dahin bleiben wir aber noch ein bisschen. Denn es hat mittlerweile aufgehört zu nieseln. Ist alles andere als grau. Und nicht mehr kalt. Nichts im Vergleich zu unseren ersten Minuten hier. Liebes Byron Bay, bitte mach es uns doch nicht so schwer.
Welcher Ort ist für Dich und Dein Kind der gefährlichste auf der Welt?
Einfach nur schön 😀
So ging es uns auch. Wir waren zwar nicht direkt in Byron Bay, sondern etwas weiter südlich bei Ballina und wir wären gern noch länger dort geblieben.
Ach ich beneide euch schon ein bisschen.
Liebe Grüße von Christina, Frank und Pia aus London <3
Ihr Süßen, schicke Euch ganz viele Grüße und freue mich, dass Ihr auch wieder on tour seid 🙂
Hallo Janina,
ich kann Dich so gut verstehen. Es ist lange her, dass ich in Byron war, aber der Ort fesselt mich noch immer. Die Natur, die Delfine, aber auch die herzlichen Menschen, die auch mit den Herzen lächeln.
Es war mein Mekka / mein Ruhepole zu Sydney, ich liebe Byron noch heute und erzähle meinen Kindern immer von diesem himmlischen Ort.
Schöner Blog und ich bin dankbar, dass ich Euch 3 gefunden habe.
Herzliche Grüße Gina 🙂
Danke, liebe Gina. Ja Byron… Ich denke auch oft daran, und bin so froh, dass wir dort die Möglichkeit hatten, relativ lange zu bleiben 🙂 Dir und Deinen Kindern Alles Gute und liebe Grüße aus Mexiko!!!