Ich stehe im Keller vor ein paar wenigen Kartons.Voll mit den letzten Dinge, die uns wichtig sind. An denen wir auch in Zukunft hängen werden, sie jetzt aber erst einmal nicht mehr brauchen.
Hinter mit liegen Wochen mit ausmisten, verkaufen und natürlich loslassen. Übrig geblieben sind ein paar Kisten, die sich auf eine Fläche von vier Quadratmetern stapeln, ein gut gefülltes Portemonnaie für meine Reise mit Kind und ein noch besseres Gefühl.
Schon seit längerer Zeit versuche ich zusammen mit Max ein immer minimalistischeres Leben zu führen. Lieber weniger besitzen. Nicht zu sehr an materiellen Dingen zu hängen.
Gerade kurz vor einer Reise ist der beste Zeitpunkt einen kleinen Rundumschlag zu machen. Einfach mal auszumisten. Und zwar richtig!
Mit ein paar Tipps, kannst Du Dich von all den unnützen Dingen trennen, die ihr wahrscheinlich eh nicht mehr braucht. Um im Anschluss mit ganz leichtem Gepäck auf Eure große Reise zu gehen.
Kinderflohmarkt:
Ich weiß nicht mehr, welche Hormone mich damals geritten haben. Aber schwanger mit Max bin ich gefühlt in jeder Mittagspause einmal zum H&M in die Baby Abteilung und haben mich „inspirieren“ lassen. Um dann gnadenlos zu zuschlagen.
Natürlich im Nachhinein absoluter Quatsch, aber ein paar Jahre später, kurz vor unserer Abreise eine ziemlich gute Einnahmequelle. Denn von den vielen kleinen Stramplern, Jäckchen, Hosen und so weiter habe ich nach meiner Verkaufsorgie beim Kinderflohmarkt unsere Flugtickets nach Bali finanziert.
Die meisten Sachen sind ja fast wie neu, und lassen sich ziemlich gut verkaufen. Denn die Schwangeren stehen bereits eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung der Kinderflohmärkte vor den Türen, scharren mit den vom eingelagerten Wasser aufgequollenen Füßen, und geben sich dem mütterlichen Kaufrausch hin.
Um dann in ein paar Jahren ebenfalls auf der anderen Seite des Verkaufstisches zu stehen, und Waffeln in sich hineinzustopfen. Während die nächsten potentiellen Kunden die süßen Strampler mit zweifarbigen Streifen und der passenden Mütze dazu begutachten.
Manchmal ist es gar nicht so einfach vor den alten Kartons voller Gedanken an die erste Zeit mit Baby zu sitzen. Jeden Body noch einmal anzugucken, dabei in Erinnerungen schwelgen, und unsanft darauf hingewiesen zu werden, dass die Zeit einfach rast.
Versuch Dich davon nicht einschüchtern zu lassen, und sortiere gnadenlos aus. Warum sollten die guten Sachen im Keller vor sich hin vegetieren? Denk lieber an die tollen Dinge, die ihr mit dem Geld davon erleben könnt und sei Dir sicher, selbst wenn irgendwie, irgendwo, irgendwann noch einmal ein weiteres Baby kommen: Die Keller Deiner Freundinnen sind voll mit vielen kleinen Stramplern, Jäckchen, Hosen und so weiter…
Momox:
Meine Neuentdeckung im Verkäufer business, auf die ich eigentlich nur zufällig gestoßen bin. Beim nächtlichen Surfen im Internet.
Eine App für Dein Smartphone, mit der Du Deine Bücher, Cd’s etc. scannen kannst. Dann wird Dir der aktuelle Wert angezeigt, und Du kannst entscheiden, ob Du verkaufen magst oder nicht.
Mitten in der Nacht wollte ich es eigentlich nur mal kurz ausprobieren, aber schon war ich angefixt: Buch scannen, Preis bestätigen, rein in den Karton. Kaufmannsladen spielen reloaded.
Am nächsten Morgen war das Bücherregal großzügig ausgemistet, und mehrere Kisten standen zum Abschicken bereit. Ein paar Tage später, hatte ich das Geld schon auf dem Konto. Und die Bestätigung für die nächsten Flugtickets im Email Postfach.
Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich Bücher auf Flohmärkten immer schlechter verkaufen lassen, ist Momox wirklich eine wunderbare Alternative.
Ebay Kleinanzeigen:
Mehrere Surfbretter, Fahrräder, Snowboard, Ski, Kletterausrüstung, Skateboards: Zu Hochzeiten hatte mein Keller ziemlich viel Ähnlichkeit mit einem Sportfachgeschäft. Völliger Quatsch, und deswegen eine lukrative Einnahmequelle bei Ebay Kleinanzeigen.
Hier ist es zwar wichtig, dass Du Dich nach dem saisonalen Geschäft richtest, was natürlich ein bisschen mehr Zeit in Anspruch nehmen kann. Also Ski im Winter, Surfbretter im Sommer und so weiter. Aber mit ein bisschen Geduld kannst du wirklich gutes Geld verdienen, und musst Dich dafür noch nicht einmal von der Stelle bewegen. Denn die Käufer kommen zu Dir nach Hause. Praktischer geht es wirklich nicht.
Hofflohmarkt:
Für mich war es die letzte Instanz einen Monat vor Abreise. Alles, was ich bei Ebay, Momox und auf dem Kinderflohmarkt nicht verkaufen konnte, musste in den Hof umziehen. Eindeutig die unterhaltsamste Methode, wenn Du es gemeinsam mit Deinen Freundinnen organisierst.
Ein sonniger Nachmittag, das ein oder andere alkoholische Kaltgetränk, ein bisschen grillen im Anschluss- und schon hast Du das Nützliche mit dem Schönen verbunden und nebenbei noch gutes Geld verdient.
All das, was am Ende trotz Ebay Momox und Flohmärkten noch übrig war, haben wir gespendet. Was für ein wunderbares Gefühl, sich von so viel überflüssigem Balast zu trennen und am Ende sogar noch etwas dafür zu bekommen. Einmal Taschengeld für Deine Reise mit Kind, aber auch das Wissen, dass andere Menschen mit den für uns überflüssigen Dingen glücklich sein werden.
Und wir es ebenfalls sind: Mit wenigen Kisten im Keller, und einer Fläche von ziemlich vielen Quadratmetern, die wir innerhalb des nächsten Jahres entdecken können. Verteilt über den ganzen Globus.
Wann hast Du das letzte Mal richtig ausgemistet?
Yvonne says
An wen hast du deine Sachen gespendet? Ich finde immer, dass es so schwer ist Dinge unterschiedlichster Art zu spenden, weil ich noch keinen Abnehmer dafür gefunden habe.
Janina says
Hey Yvonne, ich habe sie in München in eine Einrichtung gebracht, die sie an bedürftige Menschen weiter geben 🙂 Liebe Grüße, Janina