Am Ende sind sie doch Alle irgendwie gleich. Wenn auch verschieden. Doch im Großen und Ganzen eine Suppe. Eine Bohnen Suppe. Zumindest was das Finanzielle angeht. Egal ob Mexiko, Panama, Costa Rica oder Nicaragua: Ich hatte mehr erwartet. Beziehungsweise weniger. Denn im Vorfeld wurde oft Werbung gemacht. Wie günstig Zentralamerika sei. Wie sparsam Reisen mit Kind dort ist. Im Nachhinein wurden eigene Erfahrungen gesammelt. Kein Drama, und dennoch eine Ernüchterung. Mittelamerika ist zwar günstig, aber reich wirst Du hier mit Kind nicht. Und es zu bleiben, funktioniert auch nicht so ganz.
Unterkünfte:
Luxuriös und über das Wasser anstatt durch die Luft reisen wir nach Mittelamerika. Auf der Nomad Cruise leben wir zwei Wochen lang wie Gott in Frankreich oder eben Digitale Nomaden auf einem Kreuzfahrtschiff: Großes Zimmer, leckeres Essen und freundliches Personal. Und schon haben wir uns daran gewöhnt. An die Privatsphäre. An das alleine sein, wenn wir es wollen. An das Unterhaltung bekommen, wenn uns danach ist. Angekommen in Panama geht’s zurück in die Realität. 14 Betten Zimmer im Hostel. Eine Nacht. Mehr nicht. Natürlich sind eigene Zimmer, eigene Unterkünfte teurer als Couchsurfing, doch irgendwie brauchen wir das jetzt. Und gönnen es uns.
Natürlich nicht luxuriös und dennoch schön. Meistens per Airbnb, oder auf Empfehlung. Egal ob in Mexiko, Panama, Costa Rica oder Nicaragua. Mit eine bisschen Zeit, und ein bisschen Recherche finden wir überall kleine Plätze zum Wohlfühlen. Kleine Plätze zum Ankommen. Kleine Plätze zum Genießen. Und das tun wir auch. Morgendliches Hängematten Schaukeln mit Blick in den Dschungel inklusive. Ist ja schließlich Urlaub. Oder so ähnlich.
Durchschnittliches Unterkunfts-Budget pro Tag: 15-20 Euro
Essen:
Hier können wir durch unsere eigenen Unterkünfte mit Kochgelegenheit ein bisschen sparen. Auch wenn gerade in Panama und Costa Rica das Einkaufserlebnis eher weniger aufregend ausfällt. Es gibt zwar Obst und Gemüse, doch relativ teuer und relativ begrenzt. Warum auch immer. Nicaragua sieht da schon anders aus, und lässt uns unseren Vitamin Haushalt renovieren. Fast schon sanieren. Denn frische Lebensmitteln sind hier nicht nur in großer Auswahl sondern auch zu fairen Preisen zu haben.
Mexiko hingegen kann mit absolut empfehlenswertem Fast Food punkten. Tacos, Tortillas, Quesadillas: An jeder Straßenecke probieren wir uns durch die regionalen Spezialitäten und beginnen selbst die Schärfe zu mögen. Zumindest eine von uns. In Costa Rica ist man eher westlich unterwegs, nicht nur was das Angebot sondern auch die Preise angeht. Und auch Nicaragua lässt mich eher zum Heimchen am Herd mutieren: Reis mit Bohnen sind zwar unglaublich lecker und nicht zu teuer, doch die Masse macht den Preis. Und mich dementsprechend zur Gallo Pinto Expertin. Beides mit ausreichender Einweich Planung schnell zubereitet, und auch nach einem Monat immer noch lecker.
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Durchschnittliches Essens-Budget pro Tag: 5 Euro
Freizeit:
Egal auf welchem Fleck der Erde wir unterwegs sind, so lange es Wasser um uns herum gibt, fällt das Freizeit Programm sparsam aus. Zumindest was die Kosten angeht: Surfen, Schwimmen, am Strand abhängen. Alles kostenlos, alles unbezahlbar. Max und ich sind am Liebsten draussen unterwegs. Und wenn es auch noch Wasser gibt, gleich doppelt glücklich.
In Mexiko wird es hingegen eher ein bisschen kulturell: Museen, Ausstellungen, Kinos. Gibt es für uns nicht täglich, ab und zu kann damit aber ein ansonsten eher langweiliger Nachmittag eher nett gefüllt werden. Vor Allem, wenn es ins Kino geht. In Deutschland rein gar nicht eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, in Mexiko hingegen ein einmaliges Erlebnis. Vergleichbar mit einem Flug in der ersten Klasse, kuscheln wir uns in unsere überdimensionalen Leder Sessel. Die Füße liegen hoch, der Kellner eilt heran. Erst die Karte, dann die Tacos. Mindestens so gut wie an jeder Strassenecke und trotz des besonderen Ambientes nicht besonders teuer. 12 Euro all inclusive, und im Anschluss einen Kino Besuch in den Erinnerungen, der selbst mich auf Dauer noch zum Filmliebhaber werden lassen könnte.
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Durchschnittliches Freizeit-Budget pro Tag: 3 Euro
Fortbewegungsmittel:
Was wir in Französisch Polynesien bereits erfolgreich praktiziert haben, kam besonders in Nicaragua fast schon der Perfektion gleich: Per Anhalter fahren. Egal ob auf Baustellenfahrzeugen, Lastwagen oder sogar Polizei Autos, einmal kurz den Daumen raus und schon sitzen wir bei hilfsbereiten Einheimischen auf dem Beifahrersitz.
Ein bisschen planbarer wenn auch nur halb so lustig ist das umher Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. In Panama und Nicaragua unschlagbar günstig, dafür auch unschlagbar eingequetscht; in Costa Rica und Mexiko eher in der luxuriösen Variante, dafür natürlich auch um einiges teurer. Besonders in letzterem sind wir mit den wirklich super ausgestatteten Bussen einmal quer durchs Land gereist. Pünktlich, sauber, preislich ok. Kann dennoch auf Dauer ein bisschen ins Geld gehen, weil Kinder hier extra zahlen. Während in Panama und Costa Rica Max dicht an mich gedrückt als preisgünstiger Mitfahrer eingestuft wurde, ticken in Mexiko und Costa Rica die Kontrolleure anders. Voller Preis, leere Reisekasse. Trotzdem natürlich immer noch günstiger als ein Auto zu mieten, oder sogar mit dem Flugzeug von A nach B zu kommen.
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Durchschnittliches Fortbewegungsmittel-Budget pro Tag: 3 Euro
Mittelamerika ist nicht Kalifornien. Doch leider auch nicht die Mongolei. Die Zeiten des günstigen Reisens sind nach meiner Erfahrung eindeutig vorbei. Auch wenn wir mit ca. 30 Euro/ Tag unter unserem Budget geblieben sind, ich habe tatsächlich mit etwas anderem gerechnet. Dennoch gibt es natürlich wie in jedem Land auf dieser grossen Erde kleine Schlupflöcher, durch die Du sogar mit Deinem Kind passt. Besonders das zu Hause kochen, spart uns immer einen Großteil an Pesos und Co. Und auch die Fortbewegung mit den Einheimischen ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort als eher günstig einzustufen. Dass sie am Ende alle gleich sind, hat mich trotzdem von Anfang an überrascht. Doch irgendwie logisch. Denn selbst bis Nicaragua ist mittlerweile vorgedrungen, dass die Backpacker kommen. Manche von ihnen sogar mit einem kleinen Kind an der Hand.
Welche Erfahrungen hast Du beim Thema Kosten in Mittelamerika mit Kind an Supermarkt Kassen und Co. gemacht?
Tanja says
Herrliche Bilder! Vielen Dank für den Tipp 🙂
Janina says
Ganz, ganz gerne geschehen 🙂