Die Sonne geht am Horizont unter. Das Licht spiegelt sich im Wasser. Die Red Hot Chili Peppers laufen im Radio. Und Maxi und ich sitzen in unserem Camper. Auf dem Weg von Cairns nach Melbourne. Die Australische Ostküste entlang. Wir singen schief. Lachen laut. Leben wild. Und es könnte einfach nicht schöner sein.
Acht Monate sind wir jetzt schon gemeinsam unterwegs. Haben Bali und den roten Kontinent zusammen entdeckt. Sind durch dick und dünn gegangen. In Höhen geflogen und Tiefen gelandet. Immer gemeinsam. Und haben dabei eine der besondersten Phasen unseres Lebens verbracht. Zu zweit.
Höchste Zeit für eine kleine Bilanz, und vielleicht sogar eine Erinnerung für Dich. Denn Gründe, warum Reisen mit Kind so viel schöner ist, gibt es viele. Fünf davon findest Du hier:
1. Ihr werdet zum absoluten Dream-Team:
Gemeinsam in einer fremden Kultur unterwegs zu sein. Etwas Neues zu entdecken. Die selben Probleme bewältigen. Lösungen finden. Das verbindet.
Ihr habt in Australien die falsche Ausfahrt genommen und seid an der völlig falschen Ecke angekommen? Ziemlich viele Kilometer vom ursprünglichen Ziel entfernt? Das ist im ersten Moment natürlich blöd, lässt sich aber meistens ziemlich schnell lösen. Und genau solche gemeinsamen Erfolgserlebnisse, etwas zusammen geschafft zu haben (ohne in wilde Panik zu verfallen), werden Euch zusammen bringen. Noch mehr, als Ihr wahrscheinlich eh schon seid.
Ausserdem verbringt Ihr auf Reisen natürlich viel mehr Zeit zusammen, als im “normalen” Alltag. All die täglichen Dinge, die zu Hause erledigt werden müssen, fallen im Urlaub weg. Übrig bleibt: Zeit für Euch zwei. Pur. Ohne 40-Stunden Woche, Geschirrspüler ausräumen, Wäsche waschen oder Kuchen für das Kindergartenfest backen. Natürlich kann das ab und zu auch mal gewaltig nerven, ist die meiste Zeit aber wunderschön.
2. Safety first:
Raubüberfälle, Diebstähle, Einbrüche… Klar, das kann Dir natürlich auf einer Reise alles passieren (theoretisch). Wird es aber nicht (praktisch).
Denn: In den meisten Kulturen hat eine Mutter oder ein Vater mit Kind einen besonders hohen Stellenwert. Familien zählen hier oftmals sehr viel, und werden von der Allgemeinheit geschätzt und nicht gefährdet.
Bis Dir also ein laotischer Taschendieb den Rucksack runter reisst, muss schon ziemlich viel Wasser den Mekong herunter fließen. Ganz im Gegenteil. Denk an Punkt 1. Die Einheimischen werden Euch wahrscheinlich noch eher den Weg zur richtigen Ausfahrt zeigen, bevor sie Dir und Deinem Kind auch nur ansatzweise etwas Schlechtes tun.
Egal, in welchem Land, an welchem Ort Maxi und ich bis jetzt unterwegs waren: Die Menschen haben uns immer sofort geholfen und uns so sehr wie nötig unterstützt. Alleine haben wir uns deswegen eigentlich nur selten gefühlt, denn selbst, wenn mal etwas Schlimmeres passieren würde, ich hätte immer jemanden in petto, der uns helfen könnte.
3. Die Sache mit der Extrawurst…
… fängt schon an der ersten Schlange im Flughafen an! Und ist auf keinen Fall zu unterschätzen sondern einfach nur zu genießen. Mit Kind bekommst Du immer eine Sonderbehandlung. Lange Wartezeiten waren gestern, ab jetzt darfst Du direkt weiter zum “priority” Schalter durchlaufen. Wie praktisch!
Das angesagteste Restaurant Bangkoks ist rappelvoll, und weit und breit kein freies Plätzchen mehr zu sehen? Kein Problem! Mit Kind kommst Du ganz sicher noch irgendwo unter. Und sobald die erste Bedienung Deinen kleinen Fratz entdeckt hat, ist er/ sie eh erst mal unterwegs in Richtung Küche, und wird vom Arm einer Bedienung zur nächsten gereicht. So entspannt kann also essen sein!
Besonders in asiatischen Ländern hast Du hierdurch übrigens nicht nur Ruhe um entspannt zu essen. Sondern gleich noch einen potentiellen Babysitter zum Greifen nah. Die Kellnerinnen in den Restaurants sind meistens so kinderlieb und freuen sich ausserdem, wenn sie sich noch ein bisschen Geld dazu verdienen können. Wenn Dir eine also besonders sympathisch und vertrauenswürdig vorkommt, nutz die Chance.
Unsere Freundin Kadek haben wir auf Bali bei solch einer Aktion kennengelernt, und sie und ihre Familie mittlerweile richtig ins Herz geschlossen.
4. Beste Sicht aus einem Meter Höhe:
Eine besonders schöne Muschel am Strand, die pinke Türklinke von dem kleinen Haus neben dem Eisladen um die Ecke… Dein Kind sieht die Welt aus einer völlig anderen Perspektive, und wird sie Dir eröffnen.
Im Alltag zu Hause sind wir oft so durchstrukturiert, dass ewig lange Begutachtungen einer zertretenden Schnecke auf dem Weg zum Kindergarten einfach nur nerven. Auf Reisen ist das anders: Du hast die Zeit und die Muße, Dich komplett auf Dein Kind einzulassen. Und dadurch etwas völlig Neues zu entdecken.
Freu Dich drauf! Denn es wird Dich verändern. Ganz bestimmt. Spätestens bei der nächsten zertretenen Schnecke, die Euch morgens um 7:30 zu spät zum Kindergarten in Deutschland kommen lässt.
5. Bitte lächeln!
Es ist unglaublich, wie viele lächelnde Gesichter Du auf Deiner Reise sehen wirst.
Denn Dein Kind:
- ist der wichtigsteTeile Deines perfekten Teams
- gibt Dir Sicherheit
- garantiert Dir eine Extrawurst
- eröffnet eine neue Perspektive…
Aber es macht vor allem Eines: Unglaublich glücklich!
Dich und die Menschen, denen Ihr begegnen werdet. Überall auf der Welt. Sei Dir all dieser wunderbaren Vorteile auf Reisen mit Deinem Kind bewusst, und zieh los.
Es gibt keinen noch so grimmigen Zollbeamten, dem beim Anblick eines kleinen Kindes mit Cap auf dem Kopf, Teddybär unter dem Arm und Rucksack auf dem Rücken, nicht ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht.
So wie bei dem Australischen Verkäufer an der Tankstelle. Der uns den richtigen Weg erklärt. Und gar nicht mehr aufhören kann, mit Maxi Spaß zu machen. „High five“ in Dauerschleife. Garniert mit Dauergrinsen von zwei sich eigentlich völlig fremden Menschen. Die Eines anscheinend vereint: Uneingeschränkte Freude.
Die saugen wir auf und lassen uns von ihr treiben. Jeden Tag auf unserer Reise. Seit acht Monaten. Während wir schief singen. Laut lachen. Und wild leben. Es könnte einfach nicht schöner sein.
Was ist für Dich das Besondere am Reisen mit Kind?
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